Mit welchem Zelt geht’s durch die Welt?

Unser erstes Probesitzen im neuen Zelt … wobei wir gleich von Vornherein sagen müssen, dass „unser“ neues Zelt noch gar nicht dabei war. Aber Eins nach dem Anderem.
So langsam erreichen die Fjällräven-Zelte den deutschen Markt. Ich kann es fast gar nicht erwarten und suche nahezu täglich im Netz, ob es irgendwelche Neuigkeiten gibt. Der aktuelle Stand sieht so aus, dass die Hälfte der neuen Zeltmodelle auf dem Markt sind, unser Wunschkandidat – das Keb endurance 3 – aber noch fehlt. Globetrotter in Dresden hat aber zumindest die Leichtbauversion – das Abisko endurance 3, sowie das 2-Mann-Modell des Keb vorrätig. Ein Grund für uns, da mal hin zu fahren und uns die Zelte aus der Nähe anzusehen. Das Abisko endurance 3 für das Raumgefühl, das Keb endurance 2 für das Material-Gefühl. Wir wollen ja nicht die Katze im Sack kaufen.
Also sind wir da hin und ruck zuck standen beide Zelte aufgebaut vor uns und konnten „besichtigt“ werden. Wie toll! Ich bin regelrecht aufgeregt 🙂

Zuerst gehen wir ins Abisko 3 endurance. Konstruktiv ist das unserem Wunschzelt am nächsten und unterscheidet sich eher in Bezug auf die verwendeten Materialien und deren Stabilität, sowie einiger anderer funktionaler Details vom Keb. So gibt es nur einen seitlichen Eingang und dieser hat kein Moskitonetz. Das Moskitonetz in den Lüftern ist fest und kann nicht wie beim Keb komplett geöffnet werden. Im Innenzelt ist darüber hinaus die hintere Belüftungsöffnung permanent offen und kann nicht geschlossen werden. Aber diese Details werden vom Keb letztlich erfüllt.

Uns gefällt der verhältnismäßig große Innenraum sehr gut. Es herrscht ein gutes Raumgefühl und bei uns kommt keine Beklemmung auf. Im Leipziger Tapir-Store haben wir uns mal ein Tatonka Alaska 3.325 angeguckt – das kam uns noch geräumiger vor – aber das Abisko ist schon sehr schön. Im Zelt ist es nicht zu dunkel, die Lüfter lassen sich von innen bedienen, es gibt recht viele Aufhängungsmöglichkeiten (+ Wäscheleine im Vorzelt und im Innenzelt) und die Reißverschlüsse laufen schön geschmeidig und leicht. Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig, wenn sich auch die Materialien sehr sehr dünn anfühlen. Aber gut – nach unserem recht einfach Salewa-Zelt ging die Entwicklung der Zeltmaterialien scheinbar doch noch weiter 🙂

Als nächstes gings ins Keb. Vor uns stand die 2-Mann-Version, die uns im Vergleich zum 3-Mann-Abisko von eben erheblich kleiner vorkam. Flacher und sichtbar schmaler. Das Material des Keb ist deutlich robuster und so lässt es auch bei fast gleicher Außenfarbe nicht ganz so viel Licht nach innen durch. Im Zelt ist es also ein klein wenig dunkler, was aber noch OK ist. Dafür sind wir aber von den zusätzlichen Funktionen sofort begeistert. Die Moskitonetztüren auf beiden Seiten haben uns besonders gefallen. Generell hat man die größere Robustheit des Materials gut wahrnehmen können. Der Boden war dicker und der Zeltstoff hat sich etwas derber angefühlt. Und auch beim Keb liefen die Reißverschlüsse wunderbar, obwohl das Zelt wegen mangelhafter Abspannung recht labbrig war. Sowohl Lüfter, als auch die Haupteingangstüren und Innenzelt – alles ließ sich butterweich und ohne zu verhaken auf- und zumachen.

Störend waren beim Keb Endurance letztlich nur zwei Sachen: Für 2 Leute ist es vom Platzangebot her nicht besonders komfortabel, wird aber sicherlich gehen. Uns ist es definitv zu klein. Was außerdem stört, mit einfachen Mitteln aber behoben werden kann, sind die am Zelt angebrachten Reflektifanten, die beim versteckten Wildzelten natürlich nachteilig sein werden. Aber die kann man abkleben und gut ist.

Wir ließen uns im Anschluss noch ein drittes Zeltmodell zeigen, welches grundsätzlich auch für uns in Frage kommen würde: Das Hilleberg Nammatj 3 GT.

Auch das Hilleberg steht ruck zuck. Beim Aufbau dachte ich erst, dass schon das Footprint im Zelt hängt, oder das Zelt sonstwie einen riesigen schwarzen Zeltboden hat – aber nein. Das Zelt ist dermaßen dunkel-dunkel-grün, dass es auf dem Boden liegend fast schon schwarz wirkt. Aber was solls. Die Bude steht genauso fix, wie die Fjällräven-Zelte und im Handumdrehen sitzen wir in der schönen großen Apsis im Zelt. Legt man die technischen Skizzen des 3-Mann-Fjällräven-Zeltes und des Hilleberg-Zeltes nebeneinander, ist das Fjällräven größer. Aber irgendwie habe ich im Vorraum des Hillebergs ein besseres Raumgefühl. Vermutlich liegt das daran, dass der Innenraum einige wenige Zentimeter höher ist und das auch die Belüftungsöffnung nach außen gebeult ist. So entsteht ein wenig mehr Volumen im Vorzelt, was selbiges größer wirken lässt. Keine Ahnung. Kam mir eben so vor. Im Innenzelt dann aber das Gegenteil: Das Innenzelt fällt deutlich eher als im Fjällräven zum Boden ab. Der zum Sitzen nutzbare Raum im Innenzelt wird dadurch etwas eingeschränkt. Aber alles halb so wild. Im Vorzelt des Hilleberg findet sich sogar noch eine Wäscheleinen-Befestigung, was die Installation einer zweiten Wäscheleine ermöglichen würde. Sehr gut! Im Innenzelt fehlen allerdings weitere Befestigungsmöglichkeiten. Auch sind die 2 Innentaschen im Innenzelt eher etwas wenig.

Was uns besonders gut gefällt, ist der wirklich massiv wirkende Zeltboden. Der fühlt sich fast schon an, als wäre er aus dickem Gummi – richtig robust. Schlechter fanden wir hingegen die Reißverschlüsse. Gut, das Zelt war nicht abgespannt, aber das waren die Fjällräven-Zelte vorher auch nicht. Sowohl am Eingang, als auch an den Lüftern empfanden wir die Reißverschlüsse sehr hakelig. Darüber hinaus war auch der mittels Gummizug gespannte Reißverschlussabdecker am Eingang beim Öffnen eher störend. Das ist alles sicherlich auch eine Gewohnheitsfrage, denn letztlich verbauen beide Zelthersteller hochwertige YKK-Reißverschlüsse, aber dennoch – an den Fjällräven-Zelte gefielen die uns besser.

So. Nun habe ich hier einen ganz schön langen Roman verfasst und dabei noch lange nicht alle Eindrücke wiedergegeben. Zu 100% für ein Modell entschieden haben wir uns noch nicht, da das Hilleberg doch auch sehr schön war. Die Tendenz geht aber immer noch zu Fjällräven. Alle Zelte sind definitiv sehr hochwertig und ihren nicht geringen Preis wohl auch wert. Hoffen wir.

(Lars)

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